In unserer hektischen Welt neigen wir oft dazu, die Bedürfnisse anderer über unsere eigenen zu stellen. Wir haben das Gefühl, einfach nur zu „funktionieren“ und unseren Aufgaben nachzukommen, ohne unsere eigenen Grenzen zu erkennen und zu wahren. Wir jonglieren zwischen Arbeit, Familie und sozialen Verpflichtungen und vergessen dabei oft das Wichtigste – uns selbst. Selbstfürsorge ist jedoch kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für unser psychisches und physisches Wohlbefinden. In diesem Artikel werden wir in die Welt der Selbstfürsorge eintauchen und herausfinden, warum sie so entscheidend für ein erfülltes Leben ist.

Selbstfürsorge erstreckt sich über ein breites Spektrum physischer und psychischer Aspekte unseres Lebens – von körperlicher Aktivität, Ernährung und Körperpflege, über soziale Interaktionen und Aktivitäten, bis hin zu Schlaf und Erholung. Es fokussiert eine achtsame Beziehung und eine fürsorgliche Behandlung von uns selbst. Regelmäßiges Praktizieren von Selbstfürsorge kann sich positiv auf verschiedene Lebensbereiche auswirken, darunter:

Stressbewältigung¹: Nehmen wir uns regelmäßig Zeit für Entspannung und Erholung, sind wir besser in der Lage, mit den Anforderungen des alltäglichen Lebens umzugehen. Auch die stärkere emotionale Residenz, die aus regelmäßiger Ausübung von Selbstfürsorge resultiert, kann dazu führen, dass wir besser in der Lage sind, mit stressigen Situationen umzugehen, ohne, dass wir uns von ihnen überwältigt fühlen.

Selbstwert²: der Selbstwert bzw. das Selbstwertgefühl meint die subjektive Bewertung und Wertschätzung der eigenen Person. Indem wir uns regelmäßig bewusst um uns selbst kümmern, fördern wir unsere Beziehung zu uns selbst und können so unseren eigenen Selbstwert steigern.

Körperliche Gesundheit³: insbesondere eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität, sowie ausreichend Schlaf sorgen für ein gesteigertes physisches Wohlbefinden und eine bessere körperliche Gesundheit.

Wie funktioniert Selbstfürsorge im Alltag?

Unser Arbeitsblatt zur Selbstfürsorge kann dir dabei helfen, eine Einschätzung über das Ausmaß deiner Selbstfürsorge in verschiedenen Bereichen zu erhalten. Vielleicht stellst du fest, dass du in manchen Bereichen bereits gut für dich selbst sorgst und in anderen noch Luft nach oben ist. Zur Reflexion könnten auch folgende Fragen hilfreich sein:

• Was könnte ich heute für mich tun, das mir Freude bereitet?

• Was hat mir in der Vergangenheit gut getan, das ich mal wieder ausprobieren könnte?

• Wofür bin ich heute dankbar?

• Habe ich mich heute bisher ausreichend bewegt?

• Wie kann ich heute für Ruhe und Entspannung sorgen?

• Worauf freue ich mich heute?

Es ist wichtig zu erwähnen, dass Selbstfürsorge nicht mit Egoismus gleichzusetzen ist. Ganz im Gegenteil: kümmere ich mich um mich selbst, tanke ich Kraft und Energie und bin so in der Lage, dies zu nutzen, um meinen Mitmenschen helfen und beistehen zu können. Selbstfürsorge ermöglicht es, anderen Personen emphatischer und ausgeglichener gegenüberzutreten. Es ist ein Akt der Selbstachtung und Selbstverantwortung.

Quellen:

¹Myers, S. B., Sweeney, A. C., Popick, V., Wesley, K., Bordfeld, A., & Fingerhut, R. (2012). Self-care practices and perceived stress levels among psychology graduate students. Training and Education in Professional Psychology, 6(1), 55–66. https://doi.org/10.1037/a0026534

²Leão, E. R., Dal Fabbro, D. R., Oliveira, R. B., Santos, I. R., Victor, E. D., Aquarone, R. L., Andrade, C. B., Ribeiro, V. F., Oliveira, R. C., Friedlander, R., & Ferreira, D. S. (2017). Stress, self-esteem and well-being among female health professionals: A randomized clinical trial on the impact of a self-care intervention mediated by the senses. PloS one, 12(2), e0172455. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0172455

³Bagheri-Nesami, M., Goudarzian, A. H., Mirani, H., Jouybari, S. S., & Nasiri, D. (2016). ASSOCIATION BETWEEN SELF-CARE BEHAVIORS AND SELF-ESTEEM OF RURAL ELDERLIES; NECESSITY OF HEALTH PROMOTION. Materia socio-medica, 28(1), 41–45. https://doi.org/10.5455/msm.2016.28.41-45

Author: Noelle-Julie Brand

Psychologie (B.Sc.)